Was hat es mit der Kompensation von CO2-Emissionen auf sich?
Für die klimaschädliche Wirkung ist es egal, wo auf dem Planeten CO2-Emissionen entstehen oder eingespart werden. Es ist daher möglich, den eigenen Klimaschaden in Berlin, Zürich oder Wien zu kompensieren, indem man CO2-reduzierende Projekte am anderen Ende der Welt finanziert, und dann im Zweifel tatsächlich insgesamt klimaneutral unterwegs zu sein.
Warum dann überhaupt das ganze Drama mit dem Einsparen von CO2, fragt ihr euch? Weil die Kompensation gewisse Grenzen hat. Selbst wenn die reichen Länder so viel Geld zur Verfügung stellten, dass alle potentiellen Kompensationsvorhaben im globalen Süden durchgeführt werden, würde das bei Weitem nicht ausreichen, um die globalen Klimaziele einzuhalten.
Dieser Ansatz kann also nur einen kleinen Teil der Schäden ausgleichen, die unsere CO2-Emissionen anrichten. Deswegen raten so ziemlich alle seriösen Organisationen in Klimafragen dazu, von den eigenen Emissionen zuallererst so viele wie möglich zu vermeiden und dann die nicht vermeidbaren zu kompensieren.
So sind Kompensationen für Umzüge mit dem LKW oder den Transport von wichtigen Waren per Schiff sinnvoll, da uns hier keine klimaschonenderen Alternativen zur Verfügung stehen. Ein Kurzstreckenflug hingegen, für dessen Strecke es gleich mehrere andere Verkehrsmittel gäbe, sollte lieber vermieden werden.
Kompensationen ergeben aber auch nur dann Sinn, wenn Folgendes zutrifft:
- Es gibt aktuell keine machbare Alternative, bei der weniger CO2 entstehen würde (z.B. Schiff- und Flugverkehr).
- Es ist ein technologisches Entwicklungspotential hin zu einem CO₂-freien oder CO₂-armen Produkt vorhanden.
- Bei der Umsetzung der Kompensation werden wichtige Standards eingehalten und die Mittelverwendung erfolgt transparent und vollständig im Projekt
Es wird zurecht gewarnt, dass KäuferInnen von solchen Angeboten am Ende womöglich nur ihr Gewissen reinwaschen wollen und ihr Verhalten nicht ändern. Sie sollten sich deswegen bewusst sein, dass CO2-Kompensationen nicht als Lizenz zu umweltschädlichem Handeln betrachtet werden dürfen.
Zudem müssen wir genau hinschauen, welche Projekte sich für eine echte Kompensation eignen: Wird ein Projekt z.B. ohnehin umgesetzt, unabhängig davon, ob jemand damit etwas kompensieren möchte, eignet es sich nicht. Auch extra gepflanzte Bäume eignen sich nur zur Kompensation, wenn sie mindestens 50 Jahre , eher 100 nicht gefällt werden. Zudem muss die Berechnung der Werte transparent und realistisch sein.
Das klingt jetzt alles ganz schön kompliziert, die gute Nachricht ist jedoch: Es gibt bereits Anbieter, die alle genannten Punkte bereits berücksichtigen und deshalb könnt Ihr auch H.O.P.E. Points für das Kompensieren von CO2 bei diesen Anbietern bekommen. Damit bei H.O.P.E. aber weiter das Vermeiden von Klimaschäden im Vordergrund steht, bekommt ihr immer weniger Punkte gutgeschrieben, je mehr ihr bereits im selben Monat kompensiert habt.