Der Corona-Virus verändert uns Menschen. Alle Bereiche. Unseren Alltag. Schulen schließen. Ladenregale sind ausverkauft. Das soziale Leben wird vom Öffentlichen ins Private verlagert. Veranstaltungen werden abgesagt. Und jetzt setzt sogar die Bundesliga ihre Spiele aus. Das alles macht etwas mit uns Deutschen. Uns Europäern. Uns Menschen.

reaktion: rückzug

Wir ziehen uns zurück in unseren engsten Kreis. Obwohl wir uns aus dem öffentlichen Leben zurückziehen, rücken wir näher zusammen. Das hat unsere Kanzlerin auch gut formuliert. An der Stelle kurz ein High-Five an unsere demokratischen Institutionen: Wir haben Glück, dass wir in diesem tollen Land leben zu dieser Zeit. Wir leben in einem reichen und sicheren Land. Wir sind voller Privilegien. Der Großteil der Menschheit wäre dankbar, in dieser Umgebung leben zu dürfen. Wir haben – auch wenn wir völlig zu Recht an vielen Stellen Kritik Richtung Politik haben – enormes Glück, dass wir in einer derart solide funktionierenden Demokratie leben. Und damit haben wir auch eine Verantwortung und mit ihr eine große Chance.

chancen erkennen

Jeder Einzelne erlebt jetzt eine Phase, in der die meisten von uns sich erstmalig mit der Frage des menschlichen Überlebens auseinandersetzen. Das verbindet uns. Die Pandemie ist eine globale und gefährliche Bedrohung für uns. Es gab bereits viele Opfer und es werden noch viel mehr werden. Dem müssen wir jetzt ins Auge blicken. Das können wir uns leider nicht aussuchen. So schwer, wie die jetzige Lage ist, so niederschmetternd und dramatisch es sich vielleicht noch entwickelt und so quälend es vor allem für die am schwersten Betroffenen sein wird: Wir als Menschen sind gut beraten, die derzeitigen Ereignisse gedanklich einzuordnen in die Epoche, in der wir uns als Menschen befinden. Und uns dabei von nun an auf ein paar Dinge in unserem Leben zu fokussieren. Vor allem auf die Optionen, die uns zur Verfügung stehen. Denn das ist ein Aspekt dieser Zeit, der auch eine Chance bietet. Die Chance für die Evolution unserer Menschlichkeit. Zu einem wichtigen Zeitpunkt.

zeiten akuter bedrohung

Wir begegnen der Corona-Ausbreitung, die so nicht vorhersehbar war, mit einem wachsamen Konzept an Reaktionen. Das machen wir als Einzelne und als Gesellschaft insgesamt ganz gut. Aber auch unsere Regierung ist in einem vorbildlichen Arbeitsmodus. Die Bedrohung ist akut, aber wir Menschen werden diese Krise überstehen. Auch wenn wir noch große Opfer bringen müssen.

Lasst uns trotz dieser akuten Lage einer Tatsache bewusst sein: Diese Bedrohung wird in ihrer Dimension nicht die letzte sein, der wir uns stellen werden. Wir werden in unserer Lebenszeit noch ein paar andere akute Krisen erleben. Jede dieser Krisen wird für sich einzigartig sein. Doch alle verbindet das bedrohende Element für unsere menschliche Art. Und wir sollten wahrnehmen: Das vereint uns als Menschen. Wir  können dadurch eine neue Zwischenmenschlichkeit entfalten.

Wir werden auf jede Bedrohung neu reagieren müssen. Durch Weitsicht und Einheit besteht die höchste Chance auf die Entwicklung einer menschlichen Überlebensstrategie. Und die beste Strategie sollte nach den akuten Reaktionen auf die derzeitige Bedrohung nicht nur eine Vorbereitung auf zukünftige Bedrohungen sein. Sie sollte vor allem möglichst viele von den vermeidbaren Bedrohungen im Vorfeld verhindern.

Es wird zwar jedes Mal wichtig sein, wie wir auf akute Bedrohungen reagieren. Doch für das Überleben unserer Art wird diese Notfallstrategie nicht entscheidend sein. Das verschafft uns jedes Mal Zeit. Die Möglichkeiten, im Krisenmodus auf globale Bedrohungen zu reagieren, sind aber begrenzt. Dieses Mal kann die Bundesregierung noch unbegrenzte Kredite zusagen. Und so viel mehr tun. Das klappt vielleicht auch noch bei den nächsten zwei, drei Bedrohungen. Bei einer Dürre im Sommer. Oder beim Zusammenbrechen eines Teilbereiches der Gesellschaft und den begleitenden Disruptionen.

Doch wie unser ehemaliger Bundespräsident in anderem Zusammenhang sagte: „Unser Herz ist weit. Aber unsere Möglichkeiten sind begrenzt.“ Irgendwann häufen sich die Bedrohungen so kurz hintereinander oder eine einzelne ist so groß, dass unsere Möglichkeiten zu reagieren zu stark begrenzt sein werden. Doch ob dieser Moment schon bald sein wird oder uns noch lange erspart bleibt, das liegt in unserer Hand.

bedrohungen verhindern

Denn wir haben eine andere Möglichkeit, die wir nutzen können: Wir Menschen, die wir heute, hier und jetzt leben, haben einen Einfluss auf viele der uns bevorstehenden Bedrohungen. Wir können viele davon verhindern. Das sollten wir uns vor Augen führen. Und zielstrebig alles dafür tun, diese Option zu nutzen.

So, wie wir die Bedrohungen herbeigeführt haben und herbeiführen, so können wir viele davon noch vermeiden. Hierzu kann jeder Einzelne von uns einen wichtigen Beitrag leisten. Denn während wir uns nicht wirklich vor dem „Angriff“ des Corona-Virus haben schützen können, so können wir es vor vielen anderen bevorstehenden Bedrohungen.

strategien entwickeln

Wir sollten uns in unserer derzeitigen Zurückgezogenheit ausrichten. Unsere Gedanken sortieren. Unsere Optionen und Ziele formulieren und sie miteinander abstimmen. Und uns entscheiden. Im Kleinen wie im Großen. Wir erleben gerade eine globale medizinische Bedrohung. Wenn wir ein kleines bisschen auf die Menschen hören, die sich intensiv mit der Erforschung unseres Klimas beschäftigen, dann wird klar: Wir steuern direkt auf ein Bündel von anderen gewaltigen Bedrohungen zu. Bedrohungen, die alle ihre Ursache in dem vom Menschen gemachten Klimawandel haben.

An dieser Stelle steigen viele gedanklich wieder aus. „Ach Klima… warum fängt der jetzt damit an!? Das ist doch gerade so unwichtig.“ Die Bedrohung des Klimawandels auf uns Menschen ist zum heutigen Zeitpunkt nicht so greifbar. Brände in Australien? Kaum noch präsent. Weniger Insekten? Warum soll das jetzt wichtig sein. Ich verstehe dieses Denken. Es ist menschlich. So toll, wie wir Menschen sind, so sehr sind wir doch darauf ausgerichtet, uns vor allem mit den akuten Bedrohungen auseinander zu setzen. Diese in unserer Natur liegende Eigenschaft hat unsere Art immer bewahrt und vorangebracht bis in unsere heutige Epoche.

Die Bedrohungen, die vom Klimawandel ausgehen, sind momentan noch nicht so greifbar wie der Corona-Virus. Noch ist es irgendwie angenehm, einen milden Frühlingstag im Januar zu erleben. Zwar gruselig, aber doch zu wenig bedrohlich, als dass wir Menschen in Panik verfallen. Doch diese Wahrnehmung wird sich in naher Zukunft ändern. Der Klimawandel wird für uns alle, die wir zur Zeit leben dürfen, noch sehr akut, sehr bedrohlich und sehr real werden. Zur Zeit glauben das nur diejenigen, die sich entweder wissenschaftlich damit auseinandersetzen, oder die denen glauben, die das tun. Doch noch einmal: Das wird sich sehr bald ändern und wir sollten uns als Menschen angesichts derartiger Bedrohungen schon heute um den Erhalt unserer Art kümmern. Denn jetzt ist die Zeit dafür. Und jetzt ist noch Zeit dafür. Hier sollten wir unser evolutionär geprägtes Verhalten überdenken und umgestalten. Unseren Überlebensinstinkt an unseren Erkenntnissen ausrichten. Denn wir leben auf einem veränderten, nicht mehr allein durch Natürlichkeit definierten Planeten. Daher erfordert es einen kleinen evolutionären Schritt unserer Menschlichkeit. Und diesen sollten wir alle zusammen gehen.

Bei einem Klimaschutz Projekt geht es mir nicht wirklich ums Klima. Das Klima interessiert sich nicht mal für sich selbst. Es ist einfach. Und es wird sich arrangieren. Es geht vielmehr um das, was durch das Klima möglich ist: unsere Existenz. Indem wir das Klima schützen, schützen wir zuallererst uns selbst in unserem veränderten Biotop.

was können wir tun?

Auf einen Satz heruntergebrochen: Wir sollten uns im ersten Schritt unseren Lebensraum, unser Biotop anschauen, darüber nachdenken, was seine einzelnen Teile ausmacht und ihn aktiv gestalten. Jeder für sich. Jeder in seinem Rahmen und seinem engsten Kreis. Und wir sollten uns in diesem Aspekt untereinander verbunden fühlen. Wir können uns jetzt gemeinschaftlich als Menschen auf dem Planeten Erde neu aufstellen. Und das sollten wir. Denn das würde uns Handlungsspielraum verschaffen. Und Zeit.

Das Tolle ist: Wir müssen nicht alles, was ist, umwerfen. Vieles läuft schon richtig gut. Darauf können wir aufbauen. Und es erweitern. Aber auf jeden Bereich unseres Lebens sollten wir jetzt einen Blick werfen und uns fragen: Soll sich das einfach so weiterentwickeln oder passen wir bewusst etwas an? Das gilt sowohl für die alltäglichen Elemente eines jeden Einzelnen als auch für uns Menschen als Gemeinschaft. Ebenso geht es um die wirtschaftlichen Strukturen und auch auf übergeordneter Ebene um die Politik. Schauen wir uns kurz die Elemente an und was es jetzt braucht.

dein entscheidender beitrag

Werde dir der Macht bewusst, die du hast! Lass dir von niemanden einreden, dass das, was du machst, nichts bewirkt! Auch nicht von dir selbst. Denn das ist nicht so. Du kannst einen wahrnehmbaren und entscheidenden Beitrag dazu leisten, die Menschheit zu retten. Du! Nicht Bruce Willis. Der auch, aber nicht nur er, sondern eben auch du und ich. Klingt verrückt? Finde ich gar nicht. Wenn du eine Kleinigkeit änderst, eine die dir nicht mal schwer fallen muss, dann veränderst du damit nicht nur dein Verhalten, sondern du bewirkst damit auch etwas in deinem Umfeld. Du nimmst Einfluss mit deinem Verhalten. Du inspirierst die Menschen, die dir am nächsten sind. Und du kannst dich von ihnen inspirieren lassen. Du bist umgeben von deiner Familie und deinen Freunden. Sie nehmen das, was du tust, wahr. Und jetzt ist die Zeit, sich dessen bewusst zu werden.

Und mit wem bist du im Netz verbunden? Und worüber kommuniziert ihr? Tauscht euch weiter über all die lustigen Dinge aus – doch auch über das, was nun wirklich zählt! Sprecht darüber, wer wir sind, wo wir sind und wann. Und dann lasst uns gemeinsam reflektiert die Zukunft der Menschen auf dem Planeten gestalten! Wenn wir alle zusammen die Mission verfolgen, uns Menschen auf dem Planeten bewahren zu wollen, dann können wir das erreichen. Durch jeden Einzelnen von uns.

Dass wir die Bedrohungen abwenden können, behaupte nicht ich, das sagen kluge Leute, die schon viel länger darüber nachdenken. Die Wissenschaftler verkörpern eine der größten Errungenschaften unseres Denkapparates. Lasst uns als Menschen nun unsere Erkenntnisse dankbar anwenden!

die wirtschaft gestalten

Wenn wir diesen Schritt gemacht haben, uns selbst bewusst zu ändern, dann folgt die Wirtschaft dem ganz schnell von alleine. Wie wir das erreichen? Indem wir uns von nun an bewusst für bzw. gegen bestimmte Produkte entscheiden. Indem wir uns auch mal bewusst dafür entscheiden, nichts zu kaufen. Nämlich immer dann, wenn wir eigentlich nichts brauchen. Doch wenn wir etwas kaufen, lasst uns doch von nun an häufiger die Dinge kaufen, die in ihrer DNA Klimaschutz bereits integriert haben. Denn die Hersteller dieser Produkte haben zum Ziel, uns Menschen vor den ganzen Bedrohungen zu bewahren und das sollten wir honorieren. Und es entwickelt sich derzeit schon viel! Es gibt wegen einer steigenden Nachfrage bereits viele neue Ideen und Impulse. Wir entscheiden, wie die Wirtschaft aussieht! Wir können sie ändern. Lasst uns unser Einkaufsverhalten ändern, dann verändert sich die Wirtschaft automatisch mit.

Oft ist es aber nicht leicht zu erkennen, welches Produkt wirklich klimaschützend ist. Und es scheint so, als wäre das immer die teuerste Variante. Viele befürchten, sie müssten schnell Veganer werden. Doch diese Eindrücke trügen. Das Thema ist bisher einfach noch schwer zu durchschauen. Es hatte für die meisten bisher keine Priorität.

Lasst uns gegenseitig helfen. Erzählt euch untereinander von den tollen Sachen, die ihr entdeckt habt. Meine Freunde waren begeistert von den biologisch abbaubaren Kaffeekapseln, die zudem noch besser schmecken als die Originale. Und ich war erstaunt, als mir ein Freund von veganer Butter berichtet hat –  die auch noch wie echte Butter schmeckt. Lasst uns solche Erfahrungen miteinander teilen, davon, was es alles so Neues auf dem Markt gibt. Und welche Wahlmöglichkeiten es in unserem Alltag zu entdecken gibt. Dabei sollte uns immer die Frage leiten: Was wollen wir in unserem Biotop sehen? Gemeinsam haben wir die Macht, darüber zu entscheiden und mitzugestalten. Wir müssen uns als Teil der bedrohten menschlichen Art betrachten und entsprechend handeln. Somit ändern wir nicht nur uns, sondern auch die Wirtschaft. Und damit auch die Politik.

die politik gestalten

Ähnlich funktioniert der Wandel auch in der Politik. Wir schimpfen und protestieren immer in Richtung Regierung. Nochmal: Kritik ist berechtigt und nötig. Und sollte uns immer weiter begleiten. Doch unsere Politiker machen auch vieles richtig. Die Politik hat gezeigt, dass sie fähig, ist einen sinnvollen Notfallplan zu schmieden. Doch Notfallpläne werden nicht ausreichen. Wir brauchen eine Strategie, die darüber hinausgeht. Deutschland verfügt über eine der solidesten Wirtschaften weltweit und ist eingebettet in den demokratischsten aller Kontinente. Das ist von unschätzbarem Wert in diesen Zeiten. Und ermöglicht uns ein paar Optionen.

Unser Parlament spiegelt unsere Gesellschaft wider. Wenn wir uns als Gesellschaft umstellen, werden die Handlungen der regierenden Parteien sich mit anpassen. Sie agieren nicht losgelöst von uns. Manchmal reagiert die Politik langsam auf sich verändernde gesellschaftliche Zustände. Doch wenn wir uns möglichst fokussiert ausrichten und die Wirtschaft infolgedessen neue Gestalt annimmt, dann wird die Politik diese Geschwindigkeit aufnehmen und rechtzeitig auf eine Klimapolitik setzen, die große Auswirkungen hat. Lasst die Politik dieses Jahr spüren, dass sich in der Bevölkerung etwas entwickelt.

Dann wird die Politik die Möglichkeit entfalten, uns proaktiv vor der nächsten Bedrohung zu bewahren. Das Erreichen der Pariser Klimaziele könnte erst der Anfang sein. Wir kämen von einer Politik der Verwaltung und des Krisenmanagements hin zu einer Zukunftspolitik im Zeitalter des Klimawandels. Und dem Zeitalter des Menschen, dem Anthropozän.

Nach einer Umstellung unserer Lebensweise können wir die Politik auffordern, diese Strategie mit effektiven Rahmenbedingungen zu begleiten. Wir würden ein flammendes Plädoyer für die Demokratie liefern. Die eigenartigen Tendenzen in der Politik, die auf Antworten von gestern und auf Ängste setzen, werden dann nebenbei unaufgeregt in die Unbedeutsamkeit verdrängt. Europa würde schließlich weltweit für neue Resonanz sorgen.

menschsein gestalten

 

Das alles können wir zusammen erreichen. Halten wir also in Zeiten wie diesen am besten inne und besinnen uns darauf, dass wir alle Menschen sind. Lasst uns einatmen und ausatmen. Und uns an den kleinen und großen Dingen unseres Lebens erfreuen. Der Frühling 2020 sollte derjenige werden, in dem wir als Menschen zusammenwachsen angesichts der Bedrohungen. Eine spezielle Zeit, in der wir uns auf eine Richtung einigen, in die wir als Menschen gehen wollen. Jeder Einzelne kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten!

Wir sammeln gerade all die Ideen, Optionen, Produkte und Tendenzen, die wir in diesem Zusammenhang als förderlich einstufen. Und diese werden wir in dem Projekt H.O.P.E. zu einem alltäglichen Begleiter entwickeln. Wenn du irgendwelche Inputs, Anregungen und Gedanken dazu hast, bitte teile sie mit uns. Helft uns dabei und inspiriert uns und andere mit euren Ideen! Entweder auf unserer Seite „Jimmy fragt“ oder einfach in den Kommentaren. Oder ruf uns an.

Und wenn du denkst, dass das Projekt H.O.P.E. nicht der richtige Rahmen dafür ist, erzähle unabhängig davon deinen Freunden und Bekannten von deinen Ideen. Tauscht euch aus! Sprecht miteinander und inspiriert euch in euren Netzwerken. Lasst uns im Angesicht von Corona-Zeiten ein wenig Abstand zu einander halten, damit wir uns nicht anstecken. Aber verbinden wir uns umso mehr über unsere Fantasien und Visionen. Denn durch sie können wir das Beste aus uns herausholen. Und damit die Möglichkeit nutzen, Großes zu bewirken. Richtig Großes. Etwas, was die Landung auf dem Mond in den Schatten stellen wird: die Erhaltung von uns Menschen auf dem Planeten Erde.

Was sind deine Gedanken zu alldem? Was wirst du tun von nun an? Ich freu mich, von dir zu hören!